Die Standheizung

Sicher – das Motto unserer Reise ist: Immer der Sonne hinterher. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass wir in den Jahren unterwegs niemals kalte Nächte oder eben doch mal einige Wochen und Monate im Winter überstehen müssen (so schnell ist unser kleiner Bus dann doch nicht, dass wir ständiges Jahreszeiten-Hopping zwischen Nord- und Südhalbkugel machen könnten). Also war uns beim Ausbau klar: Eine Standheizung muss her! Und zwar eine, die uns nicht vor Energieprobleme stellen wird. Nach einigen Recherchen entschieden wir uns für ein russisches Modell – wir dachten. wenn jemand weiß, wie man kalte Winter übersteht, dann sind es die Russen.

Die Planar 2D wird mit Diesel betrieben – genauso wie unser Bus. Wir können also die bereits vorhandene Dieselleitung anzapfen und müssen nicht mit einem Extra-Tank arbeiten. Das spart Platz. Lange haben wir gegrübelt, an welcher Stelle im Bus wir die Heizung verbauen: Sie braucht etwas Platz um sich herum, damit nichts in Flammen aufgeht – aber Platz ist das, was wir nicht haben. Dann kam uns die perfekte Idee: die Trittstufe hinter der Schiebetür auf der Fahrerseite. Diesen Raum können wir ohnehin nicht nutzen, aus der Sitzbank darüber lässt sich die Wärme auf kürzestem Weg über einen Schlauch in den Innenraum leiten – und die Schläuche für die Zu- und Abluft, die von draußen bzw nach draußen kommen muss, können wir direkt durchs Bodenblech führen.

Nachdem wir uns durch die eher holprig übersetzte Gebrauchsanleitung durchgeackert hatten, war der Einbau gar nicht so kompliziert: Wir mussten eine kleine Alu-Plattform basteln, an der die Standheizung montiert wird, damit genug Luft darunter zirkulieren kann. Angst hatten wir vor zwei Dingen: 1. ein Loch in unseren heiligen Bus bohren zu müssen, um die Zu- und Abluft durch die Karosserie führen zu können. Und 2. vor dem Anzapfen der Dieselleitung – Nico hatte Sorge, nicht die richtige Leitung zu erwischen, an die Stellen nicht gut heran zu kommen und insgesamt eine Riesensauerei zu veranstalten. Ist zum Glück alles nicht passiert: Nach einigen Samstagen Fummelei haben wir nun einen rumorenden Untermieter, der auf Knopfdruck für warme Luft im Bus sorgt. Und dazu noch einen Kohlenmonoxid-Alarm – falls doch mal Abgase in den Innenraum gelangen sollten, werden wir auf diese Weise rechtzeitig gewarnt.

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